Chronik der Marksburg

691/2 Erstmalige Erwähnung des Ortes Braubach.
1117 Urkundliche Erwähnung der "Edelfreien von Braubach".
1135 Graf Werner von Grüningen schenkt die Hälfte des Ortes Braubach dem Erzbischof von Mainz.
1219 Gerhard von Eppstein nennt sich "von Braubach", ein indirekter, aber deutlicher Hinweis auf die Existenz einer Burg.
1231 Erste urkundliche Erwähnung von "castrenses", also Burgmannen, in Braubach und früheste datierbare Baubefunde in der Ringmauer der Kernburg.
1238 Bau des Bergfried und des romanischen Palas.
1283 Heirat der Tochter des Gerhard von Eppstein mit Eberhard von Katzenelnbogen. Die Marksburg wechselt den Besitzer.
1293 Bestätigung als pfalzgräfliches Lehen an Eberhard II.
1301

König Albrecht verleiht Graf Eberhard das Recht, eine Meile um die Marksburg herum Silber abzubauen.
1407 Besuch König Ruprechts von der Pfalz auf der Burg.
1437 Erstmalige Nennung einer Burgkapelle St. Markus.
1479

Tod des Grafen Philipp d. Ä. und Übergang der Marksburg an den Ehemann der Erbtochter des Hauses Katzenelnbogen, Landgraf Heinrich III. von Hessen.
1527 Im Zuge der Reformation werden die Altargüter der Markuskapelle säkularisiert.
1546 Im Schmalkaldischen Krieg rüstet sich die Marksburg vorsorglich zur Abwehr gegen die Truppen Karls V.
1567 Aufteilung Hessens. Die Marksburg fällt an Hessen-Rheinfels.
1568 Baubeginn der Philippsburg als Witwensitz
1574 Die bisher "Burg Brubach" genannte Burg wird zur Unterscheidung von der neuen zweiten Anlage am Rheinufer erstmals „S(ankt) Marxpurgk“ genannt.
1581

Erwähnung als „Markenburch zu Braubach“.

1583 Die Burg heißt „Schloss Marxburg“, im Gegensatz zur Philippsburg ist man hier „auf'm alten Schloss“.
1600 Die Marksburg ist wieder im gemeinsamen Besitz aller drei hessischen Linien.
1608


Wilhelm Dilich fertigt Bauaufnahmen von Marksburg und Philippsburg an, die uns heute einen ausgezeichneten Blick auf die damalige Bausubstanz erlauben.
1623 Die Burg kommt mit Hilfe der Spanier in den Besitz von Hessen-Darmstadt.
1626 Vorübergehend von Kurköln geraubt. Im 30-jährigen Krieg Truppendurchzüge von Wallenstein und spanischen Söldnern.
1639 Die Braubacher Bauern fliehen vor den Schweden auf die Marksburg.
1643 Verpfändung von Burg und Stadt an Johann den Streitbaren, Landgraf von Hessen. Durch ihn Verstärkung der Wehranlagen.
1688

Kriegszüge Ludwigs XIV. ohne bekannte Auswirkungen auf die Marksburg.
1705 Großbrand mit schweren Beschädigungen.
1706 Umfangreiche Baumaßnahmen, u.a. Aufstockung des Romanischen Palas um ein Geschoss. In diesem Zusammenhang Abbruch des Butterfassaufsatzes des Bergfrieds, wohl um Baumaterial zu gewinnen.
1744 Als Verbündete Friedrichs des Großen liegen französische Truppen in der Burg.
1768 Aufschüttung des Oberen Zwingers und Anlage eines barocken Gartens für den Burghauptmann.
1780 Zwei heftige Erdstöße verursachen Schäden.
1793 Im 1. Koalitionskrieg sind preußische Artillerie und Grenadiere auf der Marksburg stationiert.
1803 Endphase des Heiligen Römischen Reiches. Das Amt Braubach gehört zu Naussau-Usingen (später: Herzogtum Nassau). Die Marksburg wird als Invalidenhaus und Staatsgefängnis genutzt.
1866 Nassau steht im preußisch-österreichischen Krieg auf der Seite Österreichs und wird nach der Niederlage von Preußen annektiert. Das letzte noch vorhandene historische Inventar der Marksburg geht verloren, die Burg wird für private Wohnzwecke genutzt und verwahrlost.
1868 König Wilhelm I. ordnet an, „Burg und Weg zu derselben in baulichem Stand zu erhalten“.
1900 Die „Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen“ (ab 1953 "Deutsche Burgenvereinigung") kauft die Marksburg vom preußischen Fiskus für 1000 Mark.
1905 Besuch Kaiser Wilhelms II. auf der Burg
1929 Bau der neuen Burgschänke mit großem Festsaal.
1931 Vereinsgründer Prof. Bodo Ebhardt nimmt Wohnsitz auf der Marksburg; der Verwaltungssitz der Vereinigung wird von Berlin hierher verlegt.
1945 Bodo Ebhardt stirbt 80-jährig auf der Marksburg; sein Grab befindet sich auf der Nordwestbastei.
1945 Durch Beschuss amerikanischer Artillerie vom gegenüberliegenden Rheinufer erlebt die Marksburg ihre schlimmsten Tage. Zerstörungen an Bergfried, Rheinbau, Batterien und vielen Dächern.
1947 Beginn der Wiederaufbau- und Reparaturarbeiten.
1953 Umbenennung der "Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen" in "Deutsche Burgenvereinigung e.V. zur Erhaltung der historischen Wehr- und Wohnbauten, gegr. 1899".
1967 Erweiterungsbau der Schänke durch den DBV-Präsidenten und Architekten Prof. Spiegel.
1967 Anlage eines botanischen Gartens des Mittelalters mit 150 Kräutern im Burgzwinger.
1987 Beginn umfassender Restaurierungsarbeiten, in deren Verlauf die gesamte Burg wieder ihr ursprüngliches Putzkleid erhalten soll.
1997 Kauf der Braubacher Philippsburg durch die Deutsche Burgenvereinigung.
1999 Umsiedlung des Europäischen Burgeninstituts von der Marksburg in die Philippsburg.
2002 Brand des Schänkengebäudes.
2005 Eröffnung der wiederaufgebauten Burgschänke.
2013 Ausgrabung der Grundmauern eines mittelalterlichen Kapellenbaus auf dem Batteriehof.